Seit 1960 in Familienbesitz
1960 erwarben August und Anneliese Häußler den "Grünen Baum", renovierten ihn und bauten im Jahre 1967 den 2.Stock mit weiteren Fremdenzimmern aus. Sie führten das Haus bis 1982 als Hotel mit Speiselokal.
Nahtlos ging der "Grüne Baum" dann in den Pachtbetrieb von Anton und Christa Gigler über. Die Familie Gigler begann im Jahre 1985, aufgrund der hohen Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten und festlichen Räumlichkeiten, mit dem Bau der Hotelerweiterung, wodurch das Haus nun zu einem kompletten Hotelbetrieb mit 60 Betten in 40 modern ausgestatteten Zimmern und einem vergrößerten Restaurantbetrieb wurde. Im Herbst 1995 wurde schließlich der vordere Teil des Hotels von außen und innen von Grund auf renoviert.
Im Frühjahr 1997 wurde wieder an die Tradition einer Biergartenwirtschaft, mit weiteren 40 Sitzplätzen, angeschlossen.
Ende Februar 2013 endet die Geschichte des Restaurantbetriebs vorerst, da die Eheleute Anton und Christa Gigler aus gesundheitlichen Gründen und aufgrund einer fehlenden Nachfolge wehmütig das sehr gut frequentierte Restaurant nicht weiter in der gewohnten und bekannten Qualität betreiben können.
Zum 1. März 2013 übernimmt Tochter Stephanie, Hotelbetriebswirtin und von klein auf im Betrieb tätig, den Hotelbetrieb als Hotel garni mit einem erweiterten Frühstücksangebot, sowohl für Hotelgäste als auch externe Gäste und führt somit die Familientradition fort und in die nächste Generation.
Seit März 2018 wurde das Essensangebot von Stephanie und Ihrem Ehemann Matthias Jörg erweitert und ein "Vesperstüble" ins Leben gerufen.
Genießen Sie hier gerne unsere schwäbische und internationale Küche. bei einem süffigen Bier oder einem guten Glas Württemberger Wein.
Im Sommer auch gerne in unserem gemütlichen Biergarten.
Geöffnet ist unser Vesperstüble von Montag bis Donnerstag ab 17:30 Uhr. Unsere Küche ist geöffnet bis 20.30 Uhr.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Chronik des 'Grünen Baum'
Eine über 340 jährige Geschichte...
Da im 30-jährigen Krieg die meisten geschichtlichen Urkunden verloren gegangen waren, mußten in den Folgejahren alle Daten neu aufgenommen werden. Dadurch ist der "Grüne Baum" in den Büchern des Katasteramtes zum ersten Mal im Jahre 1654 urkundlich erwähnt. Seitdem ist die Geschichte dieses Hauses genau nachvollziehbar in der Chronik der Stadt Herbrechtingen festgehalten.
Zunächst ist in den Büchern vermerkt, daß Wilhelm Koch (1630-1705), bezeichnet als "Wirt und Bierbräu" im Jahre 1655 Katharina Frey, die Tochter des Bürgermeisters Florian Frey, geheiratet hat. Er wurde 1661, noch bevor der Schultheiß Samuel Maier gestorben war, selbst zum Bürgermeister ernannt. Da seine Ehe kinderlos blieb, ist bis zum Tod seiner Frau im Jahre 1697 keine weitere Eintragung vorhanden. Ein Jahr darauf feierte er Hochzeit mit Maria Wiedenmann, der 23-jährigen Tochter des Kronenwirts aus Giengen.
Nach seinem Tod 1705 fand wiederum seine 31-jährige Witwe sogleich einen Freier in Georg Rau (1686-1763), Ochsenwirts- und Bürgermeistersohn von Heidenheim.
Er wird Wilhelm Kochs Nachfolger nicht nur auf dem "Grünen Baum" sondern auch im Herbrechtinger Schultheißendienst und heißt durch sein ganzes Leben "Amtmann".
Hierbei fällt auf, daß Koch und Rau einflußreiche Förderer gehabt haben müssen, weil sie zugleich Bürgermeister und Gastwirt sein durften. Ein ähnlicher Hinweis zeigt sich auch in den Steuerbüchern aus dem Jahre 1730, in denen der Amtmann Rau mit einem ähnlich großen Güterbesitz wie der Hirschwirt aufgeführt ist. Daher ist auch sein Enkel Matthäus bei der Landtagswahl von 1825 der höchstbesteuerte Wähler der Gemeinde.
Die Brauerei des "Grünen Baums" lag auf der gegenüberliegenden Straßenseite - heutiges Buigencenter - , wo sie unterhalb an den "Hirsch" anschloß. Der große Feldbesitz wurde schon bald, wegen der Aussteuer für 3 Töchter und dem Erbe des nach Ulm verheirateten Sohnes, aufgeteilt.
Der letzte Nachkomme der Raus auf dem "Grünen Baum" war Jakob Rau, zwar nicht vom "Amtmannsstamm", sondern vom "Hirschwirtsstamm", der 1881 starb. Um das Erbe an die Witwe und die Kinder aus 3 weiteren Ehen auszahlen zu können, wurde das gesamte Anwesen für 62.000 Mark an Georg Häckel aus Heuchlingen verkauft.
Nach Häckels Zeit auf dem "Grünen Baum", übernahm der Darlehenskassenverein die große Scheuer des Gasthauses als Lagerplatz für seine Waren; Unter Schultheiß Spieth (1920-25) wurden sogar Pläne geschmiedet, daß der Gemeinderat das Gasthaus als Gemeindehaus übernehmen soll, worin dann die Hauswirtschaftsschule (die Pflichtschule für schulentlassene Mädchen) untergebracht worden wäre. Diese Vorhaben wurden aber nicht verwirklicht, weil es die wirtschaftliche Lage in Deutschland nicht zuließ.
In der Folgezeit wechselten Besitzer und Pächter ohne weiteres großes Aufsehen zu erregen:
Christian Klink (ab 1928),
Jakob Seeger (ab 1932) - während dem auch eine gewisse Zeit ein Websaal der Fa. Schlatterer im "Grünen Baum" untergebracht war - , Graf Maldeghem, Glasbrenner und Wilhelm Hörger.
Seit dem letztgenannten Eigentümer existieren auch Pläne, Aufzeichnungen und Bildmaterial. Er erwarb den "Grünen Baum" im Jahre 1952 und erweiterte ihn um Fremdenzimmer und eine Metzgerei. Im gleichen Zug wurde der Haupteingang von der direkten Straßenseite auf die Stirnseite verlegt, wo sich eine kleine Tankstelle befand.
1960 erwarben August und Anneliese Häußler den "Grünen Baum", renovierten ihn und bauten im Jahre 1967 den 2.Stock mit weiteren Fremdenzimmern aus. Sie führten das Haus bis 1982 als Hotel mit Speiselokal.
Nahtlos ging der "Grüne Baum" dann in den Pachtbetrieb von Anton und Christa Gigler über. Die Familie Gigler begann im Jahre 1985, aufgrund der hohen Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten und festlichen Räumlichkeiten, mit dem Bau der Hotelerweiterung, wodurch das Haus nun zu einem kompletten Hotelbetrieb mit 60 Betten in 40 modern ausgestatteten Zimmern und einem vergrößerten Restaurantbetrieb wurde. Im Herbst 1995 wurde schließlich der vordere Teil des Hotels von außen und innen von Grund auf renoviert.
Im Frühjahr 1997 wurde wieder an die Tradition einer Biergartenwirtschaft, mit weiteren 40 Sitzplätzen, angeschlossen.
Der Grünbaumwirts Keller
- Ein weiteres Kapitel
Die Mitschrift des Gerichts vom 15. November 1787, als über die Vergabe dieses Geländes verhandelt wurde, lautet wiefolgt:
„Grünbaumwirt Rau stellte bei heutigem Gerichtstag vor, daß er bei seiner Wirtschaft so schlechte Keller habe, in welchen er nicht einmal imstande sei einen guten Trunk aufzuheben, wie denn insbesondere dieselben bei vielem Regenwetter gleich mit vielem Wasser anlaufen, so den abgewichenen Sommer zweimal geschehen und ihn in einem erweislichen Schaden von mehr als 60 Gulden, den er an zäh gewordenen Weinen erlitten, versetzt habe, mit der geziehmten Bitte, ihm als einem Mann, der zu hausen begehre, einen Platz bei der Salpeterhütten von etlichen 30 Schuh Länge und 28-30 Schuh Breite angedeihen zu lassen. Weil aber dieser Platz, der dem Flecken überdies noch einen Heller schade oder nutze, unentgeltlich zu überlassen, und die von ihm herausbrechen lassende Steine um den nämlichen Preis, wie sie von anderen erkauft und bezahlt, auch annehmen und bezahlen lassen möchte.
Auf diese gemachte Vorstellung und Bitte wird von Magistratus erkannt, daß dem Grünbaumwirt dieser Platz wegen angegebenen wahrhaften Ursachen ohnentgeltlich überlassen werden könne, wegen des Überbauens aber wieder bei Fleckengericht vorhero sich melden solle, um ihm sodann die weitere Weisung geben zu können. Was die herauszuschaffenden Steine anlange, so sollen diese gleich denen von anderen Steinbrechern angenommen und bezahlt werden."
In dem Haus der „Christlichen Gemeinschaft" in der Giengener Straße ist dieser schöne und solide gewölbte Keller noch heute erhalten.
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